Deshalb lehren Sie die Denkprozesse der Engpasstheorie das Zweifeln. Und das Gestalten.
"Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen", ätzte in seiner Aphorismenschrift Menschliches, Allzumenschliches einst Friedrich Nietzsche. Dessen Reputation als DER PHILOSOPH MIT DEM HAMMER darf als verdient gelten: Blieb doch, wo er seinen Geist hinlenkte, kaum ein Stein auf dem anderen.
Nietzsche greift beharrlich die Fundamente unseres Denkens, unseres Wertesystems und unseres Verhaltens an, fordert unentwegt heraus, um im nächsten Absatz – soeben glaubten wir orientiert zu sein – gleich wieder einen Haken zu schlagen.
Ein Aphoristiker, kein Systemiker. Ein Denker, der unbeirrt Versuchsballons aufsteigen ließ, statt der Welt in der Tradition eines Kant oder eines Hegel eine sorgfältig konstruierte gedankliche Architektur beizugeben – und sie dabei auch ein wenig zu zwingen. Heute würden wir Nietzsche als einen agilen Philosophen bezeichnen – oder auch als einen ewig Pubertierenden. Pietäten? Werden Sie an dieser Adresse vergebens suchen.
Diese Art des Denkens, das nichts als gegeben hinnimmt, das im Gegenteil mit besonderem Ehrgeiz gerade das fest Gesetzte in Zweifel zieht, sollten Sie mögen (lernen), sonst werden Sie auch an den sog. Denkprozessen (Thinking processes) der Engpasstheorie keine Freude haben. Von Erfolg zu schweigen. Erwägen Sie also, sich für ein paar Leitlinien des Denkens und Handelns zu öffnen, die uns nicht in die Wiege gelegt sind:
Gehen Sie grundsätzlich davon aus, dass Sie in Ihren Einschätzungen fehlgehen.
Haben Sie kein Problem damit, das sich selbst sowie Ihrer Umgebung einzugestehen.
Die Zeit, die Sie ins Verfechten Ihrer Überzeugungen setzen, ist besser in den Nachweis von deren Irrigkeit investiert.
Sind Sie einmal so weit, wird es Ihnen z. B. nicht mehr schwerfallen, Steuerungs-kennzahlen Ihres Unternehmens, die Ihnen bislang wichtig schienen, kurzerhand aufzugeben. Ihr Produkt, für das der Markt Ihre Passion nicht (mehr) teilt, völlig neu zu denken. Oder zu akzeptieren, dass der Einwand jedes Mitarbeiters Ihrer Organisation gleich wiegt; schließlich duldet Logik – dies wiederum eine Errungenschaft der Aufklärung – keine Hierarchie.
So gilt für die Engpasstheorie: Es gibt viel für Sie zu holen! Unter Voraussetzungen. Zum Preis nämlich eines Wandels, der tiefer ansetzt als auf der methodischen Haut Ihrer Organisation.
In Sorge geraten brauchen Sie dennoch nicht: Denn während sich Nietzsche – wo man ihm etwas vorhalten möchte – mit der Zerstörung bescheidet, setzen die Denkprozesse Ihnen einen meisterhaft konstruierten Palast an die Stelle Ihrer Ruine.
Noch Lust? Und motiviert, zu mentaler Leichtfüßigkeit und Wendigkeit zu finden? Dann empfehlen wir Ihnen die Denkprozesse. Und Nietzsche. Besser aber beide. Also los ...
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